Kristin Helberg hatte bei einem ihrer Talkshow-Auftritte vorgerechnet, dass die israelische Armee (IDF) in Gaza jeden Tag im Schnitt eine Schulklasse an palästinensischen Kindern tötet. Bei den meisten sollte alleine diese Vorstellung - eine Schulklasse toter Kinder Tag für Tag für Tag - reichen, um tief in der Magengrube ein Zucken zu verspüren.
Antisemitismus wurde in Deutschland lediglich transformiert und nicht etwa überwunden. Er findet nun seinen lauten Ausdruck in Antiarabismus und Islamophobie, der mit dem Israel-Gaza-Krieg einen verstärkenden Resonanzkörper gefunden hat. Statt der "Judensau" ist es nun der "dreckige Araber".
Seit der Ära Adenauer hatte sich der philosemitische Antisemitismus entwickelt und lässt sich vor allem mit einem Interview des ZDF mit Joachim Gauch sehr gut erklären. Hier erkennt man die fleischgewordene Staatsräson: Kinder und Enkel der Täter in blindwütiger Solidarität mit den zu Mördern gewordenen Kindern und Enkeln der Opfer.